Das Paradoxon
In den 1930er Jahren verließen beiden Brüder Umberto und Bruno de Mola ihre italienische Heimat und versuchten ihr Glück in der Hauptstadt Belgiens mit der Herstellung von eigens entworfenen Karosserien. Wie die Geschäfte liefen, ob sie nur reparierten oder ob sie auch größere Stückzahlen mit ihren eigenen Designkarossen versahen, ist unbekannt. Ihr erstes Projekt hingegen ist erhalten geblieben und steht heute im belgischen Museum `Musée de l'Auto Mahymobiles`, reiht sich in die Präsentation mit anderen Fahrzeugen und nur wer ganz genau hinsieht erkennt in der Linienführung der Karosserie ein sehr ungewöhnliches Segment - nämlich die seitliche Scheibenpartie.
Völlig konträr zu den in den 1960er Jahren tendenziell konservativ gestalteten Seitenscheiben verleiht hier ein großgeschwungener Radius sowohl an der oberen als auch an der unteren Kante Agilität. Rundliche Formen schienen es den Brüdern de Mola angetan zu haben, denn auch die Frontpartie bestach durch wohlproportionierte Rundungen.
Wegen des eingebauten 1,8 Litern großen Reihenvierzylinder schraubten sie den Volvo-Schriftzug an ihrer Karosserie und präsentierten 1961 erstmals ihr adrettes Coupé. Völlig konträr zum damals modernen Motor griffen die Brüder auf das Fahrwerk eines Lancia Augusta zurück und dies datierte auf das Jahr 1934! Es ist auch heutzutage kaum vorstellbar, ein modernes Fahrzeug mit einem 25 Jahren alten Unterbau verkaufen zu wollen - war dies auch 1961 der Grund, weswegen der Wagen kaum bekannt wurde?